"Fitte Schule" aus Sicht des Sportlehrers Josef Thaeter

Eine verbesserte körperliche Ausdauer verbessert die geistige Ausdauer!

Josef Thaeter war Sportlehrer an mehreren Schulen in Eupen. Er ist sicher, dass mehr Sport den Schulen deutlich hilft. Kinder, die gut trainiert sind, halten auch in anderen Fächern besser durch und können dem Unterricht länger konzentriert folgen.

Seit Einführung des Pilotprojektes stellt Josef Thaeter ein deutlich verbessertes Sozialverhalten der Schüler fest. „Wenn meine Schüler „ausgepowert“ sind, kommt es deutlich weniger zu aggressivem Verhalten – sie sind viel ausgeglichener. Für uns als Lehrer bedeutet das, dass das Arbeiten leichter ist.“

Sein Tipp für kommende Teilnehmer: „Unterstützen Sie den Verantwortungsbereich der Schülerassistenten!“

Gerade bei jungen Schülern hält der erfahrene Sportlehrer auch Gleichgewichtsübungen für sehr wichtig. Hierbei werden im Gehirn Verknüpfungen aktiviert, die der Intelligenz zugute kommen - eine ganz wichtige Basis! „Balancieren ist hier eine tolle Übung“, empfiehlt Josef Thaeter.

Im Rahmen des Pilotprojektes „Fitte Schule“ wurden einige Schüler zu Schülerassistenten ausgebildet. Diese Ausbildung hat ihnen nicht nur Spaß gemacht, sie hat sie ihnen auch Verantwortung gegeben – eine Aufgabe, an der sie gewachsen sind und auf die sie stolz sind. Mit Begeisterung nehmen sie ihre Position ein und sorgen so bei ihren Mitschülern für Bewegung.

Damit sie die Aufgaben bewältigen können, brauchen sie Unterstützung – sie dürfen nicht alleine gelassen werden! Hier war Josef Thaeter als Sportlehrer und Koordinator gefragt, aber auch die Pausenaufsicht und weitere Lehrer haben die Aktionen unterstützt.

Josef Thaeter berichtet über den Ablauf der „bewegten Pausen“

„Ich habe das Projekt in der Pilotphase an zwei Schulen begleitet. An zwei Tagen in der Woche starteten regelmäßig „bewegte Pausen“. Im Vorfeld hierzu habe ich mit den Schülern ein Programm erarbeitet. Der Ablauf der Zusatzsporttage erfolgte regelmäßig:

Morgens, vor Schulbeginn: Als Verantwortlicher habe ich mein Schülerteam (6 Schüler) erwartet. Nun wurde der Einsatz für die außergewöhnlichen Pausenaktivitäten festgelegt Die Zuteilung der Aufgaben wurde besprochen:

  • Wer hat den Plan für heute gemacht?
  • Wer baut auf?
  • Wer empfängt die Schüler?
  • Wer macht die Fotos?
  • Wer hält die Resultate fest?
  • Wer leitet diese weiter?

An meinem nächsten Tag an dieser Schule erfolgte eine Besprechung und auch Kontrolle über die erreichten Resultate.

Darüber hinaus fanden an „meinen“ Schulen auch an einem weiteren Tag in der Woche bewegte Pausen statt, diesmal alleine von den Schülerassistenten organisiert – mithilfe der Spielekiste, die die Deutschsprachige Gemeinschaft zur Verfügung gestellt hat. Auch hier haben die Schülerassistenten sehr gut ihre Verantwortung übernommen, wichtig ist allerdings auch, dass sie auch hier unterstützt wurden. Insbesondere die außerschulischen Helfer, wie die Pausenaufsicht, aber auch Lehrer, haben bei der Verteilung und beim Einsammeln der Spiel- und Sportgeräte geholfen.“

Das Projekt wird mittlerweile seit einigen Monaten umgesetzt und Josef Thaeter zieht eine positive Bilanz: „Es lohnt sich! Das Projekt hat Schülern Spaß gemacht, hat sie aktiver gemacht – auch viele Eltern waren überrascht zu sehen, welches Bewegungspotential in ihren Kindern steckt. Und für den Unterricht und das gesamte Schulklima war es sehr positiv!“

Wer ist Josef Thaeter?

  • Ehemaliger Lizenziat in Leibeserziehung, Fachlehrer Leibeserziehung, Grundschule, Turntrainer A
  • Ehemalige Einsatzbereiche: Städtische Grundschule Unterstadt Eupen, Städtische Grundschule Oberstadt Eupen, Ecole Communale d’Expression Francaise Eupen, Autonome Hochschule Eupen – Bereich Krankenpflege
  • Private Erfahrungen im Bereich „Sport“: Fußball: 1. Mannschaft Lontzen, AS Eupen, Laufen, Triathlon